Über uns
Die ÄVWL auf einen Blick
Sie sind auf der Suche nach aktuellen Zahlen, Daten und Fakten rund um die ÄVWL? Diese finden Sie hier ebenso wie einen Überblick über die Aufgaben und Ziele des Versorgungswerkes.
Die ÄVWL auf einen Blick
Seit über 60 Jahren übernehmen wir die Alters-, Berufsunfähigkeits- und Hinterbliebenenversorgung für die Angehörigen der Ärztekammer Westfalen-Lippe. Hierfür haben wir wie jedes andere Versorgungswerk eine eigene Satzung.
Im gegliederten System der Altersversorgung ist die ÄVWL der so genannten „ersten Säule“ zuzurechnen. Sie steht als eine Altersversorgungseinrichtung „eigener Art“ vollkommen selbstständig neben der gesetzlichen Rentenversicherung. Zur Finanzierung der Leistungen wird das so genannte offene Deckungsplanverfahren eingesetzt — ein kapitalbildendes Verfahren, das sich im Wesentlichen dadurch auszeichnet, dass auch Beiträge und Leistungen von zukünftigen Mitgliedern in die versicherungsmathematischen Kalkulationen einbezogen werden.
Unser wichtigstes Ziel: die solide und seriöse Altersversorgung unserer Mitglieder in Westfalen-Lippe und ihrer Hinterbliebenen zu sichern.
Die ÄVWL in Zahlen (Stand: 31. Dezember 2023)
Mitglieder: | 47.659 |
Mitgliederneuzugang: | 2.757 |
Altersrenten: | 15.404 |
Berufsunfähigkeitsrenten: | 449 |
Hinterbliebenenrenten: | 4.348 |
Beitragseinnahmen (in Millionen Euro): | 666,2 |
Versorgungsleistungen (in Millionen Euro): | 622,8 |
Kosten für den Versicherungsbetrieb in Prozent der Beitragseinnahmen: | 1,23 |
Kapitalanlagen (in Millionen Euro): | 14.627,9 |
Vermögenserträge (in Millionen Euro): | 663,1 |
Nettokapitalrendite (in %) bezogen auf die gesamten Kapitalanlagen: | 3,5 |
Nettokapitalrendite (in %) bezogen auf die Deckungsrückstellung: | 4,3 |
Rohüberschuss (in Millionen Euro): | 529,3 |
Bilanzsumme (in Millionen Euro): | 14.866,4 |
Aufgaben und Ziele der ÄVWL
Die Aufgabe der ÄVWL ist es, für ihre Mitglieder und deren Familienangehörige Versorgungsleistungen zu erbringen. Dabei gewährt die ÄVWL ihren Mitgliedern einen Anspruch auf Zahlung einer lebenslangen Altersrente ab Erreichen der Regelaltersgrenze. Darüber hinaus haben sie Rechtsanspruch auf weitere Leistungen, wie etwa eine Berufsunfähigkeitsrente oder Hinterbliebenenrente. Um diese Verpflichtungen auch dauerhaft und vollumfänglich erfüllen zu können, wurde ein professionell ausgerichtetes Kapitalanlagemanagement implementiert, das über zyklische Finanzmarktschwankungen hinweg ein hohes Eingangsrentenniveau gewährleistet. Die Leistungen der ÄVWL sind beitragsabhängig.
Seit der Gründung im Jahr 1960 ist die Zahl der Mitglieder kontinuierlich gestiegen. Neben den niedergelassenen Medizinern stellt dabei die Gruppe der angestellt tätigen Ärztinnen und Ärzte den größten Anteil. Derzeit betreut die ÄVWL rund 48.000 Mitglieder und rund 20.000 Leistungsbeziehende. Ein hoher Anteil an Mitgliedern zahlt über ihre Pflichtbeiträge hinaus freiwillige Beiträge ein.
Erfolgreiches Kapitalanlagemanagement
Um für ihre Mitglieder eine stabile, an den Beitragszahlungen orientierte Altersversorgung sicherzustellen, verfolgt die Kapitalanlage der ÄVWL das strategische Ziel, mindestens eine Rendite auf dem Niveau des aktuellen Rechnungszinses zu erreichen. Darüber hinausgehende Ertragsanteile (sogenannte Überschussrendite/Überzins) werden unter anderem für dynamische Rentenerhöhungen oder für die Rücklagenbildung genutzt. Das Versorgungswerk ist dabei verpflichtet, die einschlägigen Vorschriften des Versicherungsaufsichtsgesetzes (VAG), die Verordnung über die Anlage des gebundenen Vermögens von Versicherungsunternehmen (AnlV) sowie die Erlasse des Ministeriums der Finanzen NRW zu beachten.
Im Rahmen der Kapitalanlage sind sowohl die Risikotragfähigkeit der ÄVWL (effizientes Risikomanagement) als auch die Kapitalstruktur und -bindungsdauer der Verbindlichkeiten auf der Passivseite (effizientes Asset & Liability-Management) zu berücksichtigen. Des Weiteren wird auf die Aufrechterhaltung und den Ausbau eines hohen Qualitäts- und Serviceniveaus in allen Bereichen und Prozessen der Kapitalanlage, des Mitglieder- und Rentenbestands sowie des Versicherungsbetriebs Wert gelegt. Dabei spielt die Gewährleistung einer zukunftsorientierten und effizienten Verwaltung zur Sicherung eines niedrigen Verwaltungskostenniveaus für die Kapitalanlage und den Versicherungsbetrieb eine wichtige Rolle.
Da Staats- und Unternehmensanleihen sowie klassische Hypothekendarlehen in den zurückliegenden Jahren mit historisch niedrigen oder gar negativen Renditen nicht mehr ausreichten, um dauerhaft eine angemessene Rendite in Höhe des Rechnungszinses zu erwirtschaften, hat die ÄVWL ihre Anlagestrategie in den vergangenen Jahren durch Diversifikation und Internationalisierung stetig weiterentwickelt. Damit einher ging eine deutlich veränderte Ertrags-/Risikostruktur der Assets. Es galt nicht nur neue Anlageklassen, sondern auch erweiterte Risikoprofile mit höheren Ertragspotenzialen, zum Beispiel in Form von Mezzanine- oder Nachrangfinanzierungen, zu erschließen. Einen weiteren Schwerpunkt bilden zunehmend Infrastrukturinvestitionen und gewerblich geprägte Darlehensgeschäfte in besonderen Kapitalmarktnischen. Diese Anlagen sind deutlich komplexer und erfordern mehr „Know-how“, bieten aber neben stabilen Cashflows auch eine konstante Ertragsbasis und tragen damit wesentlich zu einem resilienten Anlageportfolio bei. Im Fokus stehen besondere Anlagen, die übergeordnete Trends umfassen, wie zum Beispiel die unter dem Sammelbegriff „Energiewende“ häufig verwendeten Investments in alternative Energieerzeugung, -weiterleitung oder -verteilung.
Neben dem ökonomischen Ziel der dauerhaften Bereitstellung der zugesagten Versorgungsleistungen ist die Berücksichtigung ethischer, sozialer sowie ökologischer Faktoren bei der Kapitalanlage seit Langem fester Bestandteil der Anlagestrategie. Mit der durch den Aufsichtsausschuss im Jahr 2022 verabschiedeten „Nachhaltigkeitsstrategie für die Kapitalanlage“ verpflichtet sich die ÄVWL zur Erreichung der Ziele des Pariser Klimaabkommens und orientiert sich in den Anlageentscheidungen an den Entwicklungszielen der Vereinten Nationen.
Das mehrfach mit internationalen Auszeichnungen prämierte Immobiliensegment hat bei der ÄVWL eine besondere Bedeutung. So werden schon seit einigen Jahren Projektentwicklungen durchgeführt, die möglichst viele Wertschöpfungspotenziale erschließen sollen. Aufgrund des hohen internen Know-hows (mit eigenen Architekten, Gutachtern, Portfoliomanagern) und dem Kapitalstock der ÄVWL können gerade in schwierigen Marktsituationen antizyklische Opportunitäten wahrgenommen werden. Im Zuge der Internationalisierung und Diversifikation der Immobilienanlagen wurde zudem durch organisatorische Maßnahmen eine Optimierung der Managementstrukturen im Immobilienbereich erreicht. Die Überführung ehemals direkt gehaltener Immobilien unter das Dach einer selbst gemanagten Immobiliengesellschaft trägt nunmehr wesentlich zu einer einheitlichen Bewertung und robusten Steuerung der Ertrags- und Liquiditätslage auch in schwierigen Marktzyklen bei.